Der Waldkauz (Strix aluco) wurde vom NABU und dem LBV zum Vogel des Jahres 2017 gewählt. Damit soll Werbung für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen in Parks und im Wald geworben werden.
Trotz seines Namens Waldkauz lebt er nicht nur im Wald. In lichten Misch- und Laubwäldern fühlt er sich jedoch besonders wohl. Aber auch in Parkanlagen und Friedhöfen ist er zu finden. Tagsüber
versteckt er sich in dichten Baumkronen oder Höhlen.
Waldkäuze sind ausgezeichnet getarnt. Ihr graubraunes Gefieder ähnelt der Färbung von Baumrinde. Mit einer Größe von 40-42 cm ist er etwa so groß wie eine Krähe und wiegt zwischen 400 und 600
Gramm.
Der Waldkauz sieht und hört sehr gut. Ist es völlig dunkel, dann verlässt er sich beim Jagen auf sein Gehör. Durch die Trichterwirkung seines Gesichtsschleiers werden die Geräusche an die großen
Ohren weitergeleitet. Diese liegen leicht asymmetrisch angeordnet unter den Federn. Dadurch findet er präzise seine Beute. Sie besteht hauptsächlich aus Mäusen. Auch Maulwürfe, Ratten oder
Jungkaninchen verschmäht er nicht. Findet er diese Kleinsäuger nicht, dann weicht er notgedrungen auch auf Vögel aus. Tiere bis zur Größe einer Maus verschlingt der Waldkauz im Ganzen. Da er aber
Federn, Haare und Knochen nicht verdauen kann, würgt er diese Reste als Gewölle aus. Untersuchungen dieser Stücke geben Aufschluss über die gefressenen Tiere und das vorhandene
Nahrungsangebot.
Einmal im Jahr brütet der Waldkauz. Die Brut beginnt bereits je nach Witterung im Februar oder März. Normalerweise legt er in zweitägigem Abstand 2-4 Eier. Die Brutzeit beträgt für jedes Ei 28-29
Tage. So schlüpfen die etwa 28 Gramm schweren Jungen im Abstand von etwa zwei Tagen. Nach etwa einem Monat verlassen die noch flugunfähigen Jungen das Nest und sitzen als sogenannte "Ästlinge"
auf Zweigen in der Nähe. Nach etwa 2-3 Wochen können sie fliegen und die Eltern kümmern sich noch etwa drei Monate um die Kleinen. In der darauffolgenden Herbstbalz werden die Jungen aus dem
Revier der Eltern vertrieben. Waldkäuze können bis zu 19 Jahre alt werden.
Der Bestand des Waldkauzes gilt lt. dem Atlas deutscher Brutvogelarten mit 43.000-75.000 Brutpaaren als langfristig stabil. Dies gilt natürlich nur solange ausgeräumte Agrarlandschaften und die
Fällung alter Höhlenbäume nicht weiter voranschreiten. Neben der Gefahr des schwindenden Lebensraumes wird er häufig Opfer des Straßenverkehrs.
Mehr Information zum Waldkauz können Sie in einer Broschüre des NABU finden.
Quelle: NABU